17.09.2016


Provence 2016


17.09.2016 Tag 7




Nach einem weiteren „petit déjeuner“ - noch etwas weniger vielfältig als das auch schon einfache Frühstück im IBIS Hotel – packen wir unsere Sachen auf die Bikes. Gut, dass wir hier einen Parkplatz in der Tiefgarage gebucht haben, denn es regnet immer noch und wir müssen an der Honda die Scheinwerfer-Glühbirne wechseln. Ein Akt, der nicht in zwei Minuten erledigt ist. Außer diesem Defekt und Norberts Problem mit dem Steuergerät des Kettenölers, das sich „aufgehängt“ hatte, schnurren unsere Maschinen schon die vielen Kilometer ohne zu murren.

Leider habe ich die „Schlafplätze“ der Motorräder an den vergangenen Abenden vergessen bildlich festzuhalten. Ich tröste ich damit, dass weder der IBIS-Parkplatz noch diese Tiefgarage besonders fotogen waren.

Unterwegs kommen wir durch einen Ort, dessen Namen ich mir fest einpräge, weil ich später im Internet nachsehen möchte, was dort los ist, denn die Durchfahrts-Straße macht auf mich einen echt gruseligen Eindruck. Ich komme mir vor, wie in einer Geisterstadt. Sicherlich ist der Effekt bei diesem trüben, tristen Wetter verstärkt, aber auch bei Sonnenschein muss jeder, der hier lebt, mit der Zeit depressiv werden. Wer Zeit und Interesse hat, kann sich die Straße hier oder da ansehen, denn es existiert dafür allen Ernstes die Möglichkeit dazu per „Street-View“.

Die Regengüsse sind heftig und allmählich reicht es unserer Regenbekleidung auch und stellenweise dringt Wasser ein. Um nicht auch noch bei einer Pipi-Pause diesen Effekt durch das Aus- und Anziehen verstärken wollen, besuchen wir einen MC Donalds und wärmen uns dort mit Tee und Kaffee auf.

Ein Weilchen später schaffen wir es endlich unter der Wolkendecke hervor und werden für unser Durchhalten mit Sonnenschein, Wärme und einer wundervollen Aussicht auf die Provence belohnt.











Wir wählen „Sault“ als unser heutiges Ziel und buchen wieder ein Zimmer vor im „Le Signoret“. Die Dame an der Hotel-Rezeption ist nicht gerade unfreundlich, empfängt uns aber auch nicht besonders herzlich. Sie bringt durch die Art, wie sie klar macht, dass sie weder Deutsch noch Englisch spricht, deutlich ihre Missbilligung zum Ausdruck, dass ihre Gäste nicht der französischen Sprache mächtig sind, wenn sie schon in Frankreich Urlaub machen. Mir selbst gefällt es auch nicht, dass ich hier weder etwas verstehe noch mit einfachen Worten in der Landessprache zum Ausdruck bringen kann, was ich möchte. Allerdings ist ja auch nicht generell zu erwarten, dass jeder alle Sprachen der Länder beherrscht, in die er reist. Außerdem ist es erstaunlich, wie viele (auch der jüngeren) Franzosen kein Englisch können, obwohl dies doch immer noch die weltweite Universalsprache ist. Aber immerhin reagieren die wenigsten so reserviert, wie die Dame im „Le Signoret“

Da die Lokale rund m das Hotel so aussehen, als ob sie jeden Moment schließen wollten und sich fast unmittelbar gegenüber des Hotels ein kleiner Lebensmittel-Markt befindet, kaufen wir uns dort etwas zum Abendessen. Hier „oben“ (Sault liegt auf 650–1.591 m Höhe) ist es schon recht frisch. Dennoch essen wir unsere gekauften Sachen auf der nahe gelegen Aussichts-Plattform





und erleben wieder einmal mehr auf unserer Reise einen schönen Sonnenuntergang.







Tag 8